17.11.2007 Uhr
 
 Aus der Märkischen Oderzeitung
 
Marienkirchenfenster Ende 2008 komplett - Schauwerkstatt eröffnet

Frankfurt (Oder) (dpa) Die kunsthistorisch einzigartigen Fenster der Marienkirche von Frankfurt (Oder) sollen in etwa einem Jahr wieder lückenlos den Chor des Gotteshauses zieren. Das sagte Frankfurts Oberbürgermeister Martin Patzelt (CDU) am Freitag. Er sei zuversichtlich, dass die noch fehlenden sechs Felder bis zum Herbst 2008 restauriert und noch im selben Jahr eingesetzt würden.

Die Motive lagern im Moskauer Puschkin-Museum, die russische Regierung hat die Rückgabe angekündigt. Die drei Fenster mit insgesamt 117 Feldern galten jahrzehntelang als verschollen. Sowjetische Offiziere hatten die kostbare Bleiglasarbeit am Ende des Zweiten Weltkriegs nach Leningrad bringen lassen, dem heutigen St. Petersburg.

Nach ihrer Rückgabe waren die Fenster bis zum Juni dieses Jahres wieder in den Chor der gotischen Kirche eingesetzt worden; sie erzählen die Schöpfungsgeschichte und zeigen den Antichrist, der Legende nach ein Widersacher und zugleich Vorbote Gottes.

Nur die sechs Felder aus dem Puschkinmuseum fehlen noch. Patzelt rechnet mit einer Rückgabe im Frühjahr 2008.

Bis dahin steht die Werkstatt, in der die ersten 111 Felder in den vergangen Jahren restauriert worden waren, Besuchern offen. Patzelt eröffnete sie am Freitag als “Gläserne Werkstatt”. Umgeben von Pinselständern und Farbtöpfen können sich Gäste dort über Glasmalerei und die Geschichte der Fenster informieren.

Eine der Restauratorinnen betreibt ehrenamtlich die Schauwerkstatt im Martyrchor des Gotteshauses, bis die fehlenden Scheiben aus Russland eintreffen. Die Exponate reichen vom Glasschneider über Lötzinn bis hin zu Zahnseide - damit reinigen die Restauratoren enge Spalten im gesprungenen Glas.

Quelle: Märkische Oderzeitung
 
 
   
 

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